Katzenbesitzer

Kastration bei der Katze





Unter einer Kastration (lat.: castrao, castratus für schwächen, berauben, entnehmen, entkräften) wird die operative Entfernung der Geschlechtsdrüsen verstanden.

Kätzinnen werden in einem Lebensalter zwischen 6 und 10 Monaten geschlechtsreif. Die Kastration sollte also frühestens im Alter von 10-12 Monaten erfolgen, bei Frühreife eher. Kater sind zwischen dem 6. und 8 Lebensmonat geschlechtsreif. Eine Kastration sollte um den 8. Lebensmonat erfolgen, bei Frühreife ist diese auch schon im 5. Monat durchführbar. Die Empfängnisbereitschaft einer Katze kündigt sich mit der Rolligkeit an, die etwas 4 Tage dauert. Rassekatzen sollten nicht zu früh kastriert werden, da die Geschlechtsreife und das Auswachsen immer länger dauert als bei der Hauskatze.

Indikationen:
Nicht kastrierte Kater werden aufgrund ihres stark ausgeprägten Geschlechtstriebes in der Wohnung meist unsauber, d.h. sie spritzen mit überriechendem Harn. gewährt man ihnen freien Auslauf, fällt das Harnspritzen weniger auf. Dafür ist er aber in ständiger Gefahr, infolge eines Katerkampfes schwer verletzt nach Hause zu kommen, oder bei blinder Jagd hinter einer Kätzin her überfahren zu werden. Darüber hinaus ist seine Bindung an den Menschen meist nur sehr schwach ausgeprägt.

Eine nicht kastrierte Kätzin wird regelmäßig rollig, und allein gehalten quält sie sich oft sehr, bis die Rolligkeit vorbei ist. Häufig tritt die Rolligkeit in kurzen Abständen immer wieder auf, weil ein echter Eisprung bei der Kätzin nur durch den mechanischen Reiz beim Deckakt ausgelöst wird. Sie magert dann ab, wird unausgeglichen und freudlos. Manchmal wird sie dann auch unsauber. Nach einigen Jahren kann eine Gebärmuttervereiterung oder Zystenbildungen an den Eierstöcken hinzukommen.

Würde man ihr freien Auslauf gewähren, wäre sie schnell gedeckt und bald wären unerwünschte Katzenkinder da!

Bei der Kätzin wird in der Regel eine Ovariektomie (von Ovarium=Eierstock, tomus=Schnitt) durchgeführt. Bei diesem Eingriff wird die Kätzin durch operative Entfernung der Keimdrüsen (Eierstöcke) unfruchtbar gemacht. Vor dem operativen Eingriff erfolgt eine Untersuchung des Tieres durch den Tierarzt. Die Einleitung der Narkose erfolgt mittels Injektion eines Narkosemittels. Nach Eröffnung der Bauchhöhle (Laparotomie) werden die Eierstöcke ligiert und entfernt. Die Bauchwunde wird in mehreren Schichten verschlossen. Die Hautfäden sind nach 10 Tagen zu entfernen.

Beim Kater erfolgt die operative Entfernung der Hoden nach Inzision der Hodensäcke. Die Hoden werden anschließend ligiert und entfernt. Die Hodensäcke werden im Anschluss nicht wieder verschlossen, sondern verkleben selbst innerhalb der nächsten Stunden.

Häufig gestellte Fragen:

Sollte meine Katze vor der Kastration mindestens einmal Junge bekommen?
Nein, Kätzinnen können mit Beginn der Geschlechtsreife kastriert werden, wobei die erste Rolligkeit abgewartet werden sollte.

Verändert sich meine Katze nach der Operation?
Die Katzen werden nach einer Kastration in der Regel ausgeglichener, freundlicher und menschenbezogener.

Sollten Katzen vor der Operation geimpft werden?
Eine Impfung gegen Katzenschnupfen/-seuche sollte auf jeden Fall durchgeführt werden. Damit lässt sich das unnötige Risiko einer Ansteckung ausschließen.

Hat ein kastrierter Kater noch Spaß am Leben?
Das Sexualverhalten von Katzen ist auf die erfolgreiche Fortpflanzung ausgerichtet und nicht auf das Vergnügen der Kopulation. Die Lebensfreude wird dem Tier also nicht genommen.